Das Hardenberger Gnadenbild Der Kupferstich, herausgelöst aus dem Gebetbuch "Palmgärtlein", erschienen 1661 in Köln, zeigt die Abbildung Marias nach einer Darstellung aus der Geheimen Offenbarung (121):"Ein großes Zeichen erschien am Himmel, eine Frau, von der Sonne bekleidet, den Mond zu ihren Füßen und auf ihrem Haupte einen Kranz von 12 Sternen. "Maria steht auf der Mondsichel und hat der teuflischen Schlange den Kopf zertreten, der schlaff mit herausgestreckter Zunge nach unten hängt. Das Haar der Gottesmutter ist wie eine Krone um den Kopf geflochten und fällt dann - als Zeichen der Jungfräulichkeit - lang über die Schulter herab. Am unteren Bildrand zwei Engel, die mit Dornen umwundene Lilien und Rosenzweige- als Zeichen der Reinheit und Liebe- in den Händen halten. Entsprechend erscheint auch das Rosenmotiv immer wieder in den großen Fenstern der Kirche.
Die bildliche Darstellung Marien entspricht der immaculata conceptio, der unbefleckt Empfangenen. Dieses Glaubensgeheimnis beinhaltet, dass Gott Maria vom ersten Augenblick ihres Lebens an vor der Sünde bewahrte, weil sie die Mutter Gottes werden sollte. Das Dasein eines jeden Menschen ist von Grund auf verhaltenserschwert, denn es gelingt ihm nicht, nur gut zu sein. Durch die Taufe werden die Christen bestärkt zum Guten. Dazu hat Gott jede Getaufte und jeden Getauften auserwählt.
An Maria nun ist genau dies schon im Voraus geschehen, was bei den Getauften erst in der Taufe vorgeht. Damit hat Maria allen Christinnen und Christen etwas Unaufholbares, Einmaliges voraus. Sie ist von Gott vorauserwählt, um die Neuschöpfung des Menschen auf den Weg zu bringen - durch ihren Sohn, den Sohn Gottes.